Heinrich Wilhelm
«aus 2171»
, 
26.01.1808 Friedrichsgruen
, 
11.01.1882 Friedrichsgruen, Alter: 73y 11m 16d
, Webermeister, , Friedrichsgruen
; Auswanderung: 1849, Hastisford (Wisconsin) USA, Q: , Autor: Regina Röhner, Veröffentlichung: Gemeinde Reinsdorf, Wiesenaue 41, D-08141 Reinsdorf, Titel: Gemeinde Reinsdorf, Geschichte und Geschichten, Seite: Seite 549, N: "Der Friedrichsgrüner Webermeister Heinrich Wilhelm Walther (1808 - 1882), ein Urenkel des schon mehrfach erwähnten ersten FriedrichsgrünerOrtsrichter David Friedrich Walther (1723 - 1804) musste 1849 - vermutlich aus politischen Gründen - seine Heimat verlassen.""Nach der Familienüberlieferung (Brief einer Enkelin von Heinrich Wilhelm Walther) werden sowohl die allgemeine Notlage von 1848 als auch mögliche politische Aktivitäten während der Revolutionszeiten von 1848/49 als Auswandergrund gesehen. Heinrich Wilhelm Walther sei 1848 in seiner Heimat gemeinsam mit einer großen Zahl anderer einflußreicher Leute in politische Agitation verwickelt gewesen. Nach Gründung des deutschen Kaiserreichs - als alle Ausgewiesenen amnestiert wurden - sei Heinrich Wilhelm Walther nach Sachsen zurückgekehrt und dort verstorben. Da Walther nach der Amnestie von 1871 tatsächlich in seine alte Heimatzurückkehrte, dürfte seine uns nicht näher bekannten politischen Aktivitäten der Hauptgrund für die Auswanderung der Familie gewesen sein. (Möglicherweise gehörte er dem von Lehnsrat Geißler gegründeten Vaterlandsverein an.) Die Enkeltochter zeichnete für ihre Nachkommen auf, dass Heinrich Wilhelm Walther in Friedrichsgrün als "Agent oder Aufkäufer" tätig war - also vermutlich als Weberfaktor. Er habe ein ansehnliches Kapital mit nach Amerika gebracht.
"Um diese Zeit war eine große Unruhe in Deutschland und viele Leute gingen nach Amerika. Als Großvater von den wunderbaren Möglichkeiten hörte, die Amerika bot, überfiel ihn die Wanderlust und er nahm sein Habe und seine Familie mit auf das große Abenteuer. 1849 starteten sie ineinem kleinen Segelschiff. Etwa 300 Meilen vor unserer Küste machte ein fürchterlicher Sturm das Schiff hilflos gegen Wind und Wellen und es wurde zurückgetrieben...."
In Lissabon wurde das Schiff im Trockendock repariert. Nach dreimonatigen Zwischenaufenthalt konnte schließlich die Reise fortgesetzt werden und man gelangte nun ohne Zwischenfälle nach Baltimore. Im Frühjahr 1850 zog die Familie weiter nach Wisconsin.
"... die Reise dauerte viele Monate über schreckliche Straßen, mit Ochsenkarren und wenn möglich mit Kanalbooten und die Großmutter lamentierte über den Verlust ihres schönen Heims in Sachsen."
Sie erreichten schließlich Watertown, Wisconsin, wo Heinrich Wilhelm Walthers Bruder Robert, der schon früher ausgewandert war, einen gewöhnlichen Laden besaß. Heinrich Wilhelm Walther erwarb nahe Hastisfort, Wisconsin, Grund und Boden. Hier wurde dann im Dezember Tochter Maria (Mary) als jüngstes Kind geboren.
"Unser Großmutter war nicht glücklich in diesem Land, das Leben war hart und so unterschiedlich in den Bedingungen unter denen sie zu lebengewöhnt war und ihre letzten Jahre waren jämmerlich nachdem sie krankwurde."
1867 starb Johanna Rosina Walther geborene Timmler. Wann genau Heinrich Wilhelm Walter in seine alte Heimat zurückkehrte, wissen wir nicht.Er starb am 11. Januar 1882 "Nachmittags um ein Uhr" als "Privatier" in Friedrichsgrün im Haus Nr. 7.
Die Nachfahren seiner jüngsten Tochter Mary leben noch heute in den USA. Ihrer Enkeltochter Rebecca Vance Bledsoe gilt unserer Dank für dieMitteilungen zur Familiengeschichte."
1833
, um 1810 Reinsdorf
, 1834 Vielau
, 09.04.1836 Vielau
, 28.08.1838 Vielau
, 08.01.1842 Friedrichsgruen
, 09.01.1845 Friedrichsgruen
, 13.12.1850 Hustisford (Wisconsin) USA